remich schrieb am 30.07.2015 um 20:06:03:Aber bei unseren offiziellen...?
Keine Ahnung, ob das im vorliegenden Fall eine Rolle gespielt hat. Allerdings klingen die Begründungen alle etwas dünn, und dann kann man natürlich überlegen, was könnte es wirklich gewesen sein.
Jedenfalls wird das Thema im Zusammenhang mit den Personenkontrollen in Zügen schon seit Jahren immer wieder kontrovers diskutiert:
Zitat:Im Oktober 2012 traf das Oberverwaltungsgericht Koblenz die Entscheidung, dass die Polizei kein „Racial Profiling“ betreiben darf, sie darf bei Stichproben-Kontrollen also nicht zielgerichtet dunkelhäutigen Menschen überprüfen. Das Gericht begründete dies unter anderem damit, dass ein solches Vorgehen gegen das Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes verstoße. In Folge kritisierte Wendt [Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft] das Urteil scharf. Er erklärte: „Man sieht wieder einmal, die Gerichte machen schöngeistige Rechtspflege, aber richten sich nicht an der Praxis aus“. Die Äußerungen Wendts stießen auf Kritik. Heribert Prantl erklärte in der Süddeutschen Zeitung: „Das heißt nichts anders als das: Die Polizei hat Menschen anderer Hautfarbe auf dem Kieker. Es gibt den polizeilichen Pauschalverdacht gegen Farbige. Das aber verstößt gegen mehr Gesetze und Konventionen, als hier aufgezählt werden können. Sie beginnen mit Artikel 3 Grundgesetz und enden mit dem Schengener Grenzkodex noch lange nicht. Wenn nun Polizeivertreter diese Artikel und Paragrafen für untauglichen Firlefanz halten, ist das, vorsichtig gesagt, befremdlich. Man hätte es schon ganz gern, wenn die Polizei in einem Rechtsstaat auf dem Boden des Rechts steht.“
(Quelle: Wikipedia)
Es ist nun nicht so, dass diese Polizisten, die "Racial Profiling" betrieben, alle Rassisten sind. Sondern sie handeln aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrung, und die sagt Ihnen, das die "Trefferquote" bei nichtdeutschem Äußerem höher ist. Es ist aber trotzdem nicht in Ordnung. (Von einem Arbeitgeber wird ja auch erwartet, dass er junge Frauen bei der Besetzung einer Stelle nicht benachteiligt, auch wenn diese statistisch wesentlich häufiger wegen Schwangerschaft und Mutterschaft ausfallen als ihre männlichen Kollegen.)
Bei Afrikanern (keine Ahnung, ob Dein Mann aus Afrika ist) kommt noch das Problem hinzu, dass Weiße z. T. nur schlecht beurteilen können, ob die Person auf dem Passbild mit der Person, die vor ihnen steht, identisch ist.