Offenbar war die Frage nicht präzise genug gestellt. Also noch einmal: Mein Freund ist ein ganz normaler Europäer. Zwar bewegt er sich beruflich durch die ganze Welt und hat mehrere Jahre lang auch in verschiedenen europäischen und außereuropäischen Ländern gelebt und gearbeitet. Aber vermutlich gerade deswegen hat er keine Ahnung vom Ausländerrecht, erst recht nicht in Bezug auf Staatsangehörige von sogenannten "Drittstaaten".
Jetzt hat er ein Anliegen: Er will mit einer Frau zusammenleben, die das Pech hat, in einem solchen "Drittstaat" geboren zu sein und merkt nun, dass das nicht nur ihr, sondern auch sein Pech ist. Er hört überall, wie kompliziert das ist und dass es ohne Heiraten gar nicht geht. Weil er sehr viel in Deutschland lebt, den Wohnsitz aber in der Schweiz hat, möchte er natürlich, dass die Frau, nachdem sie dann in Westeuropa ist, sich mit ihm - und auch ohne ihn - frei zwischen den verschiedenen Ländern bewegen darf. Das ist sein Ziel. Und ja, es ärgert ihn sehr, dass er sich über sowas überhaupt Gedanken machen muss.
Jedenfalls möchte er dieses Ziel möglichst schnell und möglichst ressourcenschonend erreichen. Wo er heiratet und wo die beiden offiziell ihren Wohnsitz haben, ist ihm völlig wurscht. Hauptsache, die Frau kann sich dann frei bewegen.
Die Frage ist also eine Frage nach den Mitteln, die geeignet sind, zum Ziel zu führen. Eine mögliche Antwort wäre dann, dass er zum Beispiel auf den Malediven oder in Irland heiraten könnte, um das Ziel zu erreichen, nicht aber in der Schweiz. Und wenn man einen Drittstaatler in der Schweiz heiraten kann ohne
A1 Vorraussetzung (was er nicht weiß), dann eben in der Schweiz.
Ich verstehe deshalb nicht, weshalb die Frage hier in diesem Forum "ungläubiges Kopfschütteln" und offenbar noch ganz andere Gefühle auslöst.
Anwälte haben oft große Probleme mit Mandanten, die ihnen irgendwelche irgendwo aufgeschnappten Rechtskenntnisse präsentieren und müssen dann unterbrechen: "Erzählen Sie doch mal, was genau passiert ist, und dann erzählen Sie mir, was sie überhaupt wollen. Dann kann ich Ihnen vielleicht helfen und Ihnen sagen, was Sie tun müssen, um das zu kriegen, was Sie wollen." Naive Mandanten, die keine Ahnung von der Rechtslage haben, sind da wesentlich weniger anstregend.
Die "naiven" Mandanten (in dem Fall nicht mein Freund, sondern ich, da ich es ja bin, der fragt) sind hier aber offenbar bei einigen nicht nur nicht gefragt, sondern werden auch noch verhöhnt.
Mir ist das egal und meinem Freund, der mich nicht gebeten hat, hier nachzufragen, auch. Er nimmt sich einen Anwalt, und der erledigt das, indem er ihn auf die geeigneten Mittel hinweist. Ich habe nur aus Interesse nachgefragt. Und die Sache ist ja auch keine humanitäre Katastrophe wie so viele andere Fälle in diesem Forum....Schade nur, dass ich überhaupt gefragt habe.