Vielen Dank für Deine Hilfe. Es wäre logistisch noch komplizierter, wegen der Geburtsurkunde nach Tschechien zu fahren.
Anyway, die französische Behörde hat mir nahegelegt, eine
in Deutschland ausgestellte internationale Geburtsurkunde für meine in Tschechien geborene Mutter vorzulegen. Das würde auf jeden Fall anerkannt. Übersetzungen ausländischer Geburtsurkunden sind wohl problematisch, weil auf deren Formular anzukreuzen ist: 'internationale geburtsurkunde Mutter' oder eben 'internationale Heiratsurkunde'. Dass ich jetzt hier überhaupt nach der Geburtsurkunde frage, ist ja schon nur, weil die französische Behörde mir überhaupt entgegen kommt.
Eigentlich hätte ich die Eheschließung meiner Eltern nachweisen müssen. Nur das Dokument kann ich unmöglich von einer dt/tschechischen Behörde ausstellen lassen. (Es darf ja nicht älter sein als 3 Monate, das Original gilt nicht.)
Die Eheschließung meiner Eltern passierte zu Zeiten des kalten Krieges, dementsprechend kompliziert ist die deutsche Version. Unterzeichnet vom dt. Richter, Apostille, Übersetzungen und Bestätigung des Bürgermeisters, dass die Bürgermeisterei in Prag existiert. Das Dokument kann man nicht wieder produzieren, damit es "nicht älter als drei Monate ist" (Die ganze Rechtsprozedur dauerte damals schon fas ein Jahr.)
Wenn es darum ginge, dieses Dokument zu produzieren, würde ich den Kampf sofort aufgeben. Meine Eltern haben nur gelacht: wenn Du willst, malen wir Dir eine Urkunde in Aquarell. Unser Hund unterschreibt dann!. Ja, sehr witzig.
Kurz, damit ich glaubhaft für französische Behörden existieren kann, muss meine Mutter glaubhaft in den letzten 3 Monaten existiert haben. Tjaaa.
Ich dachte: wenn ich einen Reisepass und meine eigene Geburtsurkunde habe, existiere ich. - Weit gefehlt. - Warum ich noch die Geburtsurkunde meiner Eltern brauche, ist mir schleierhaft. Das geht ein bisschen weit, finde ich. Und dass die dann nicht älter als drei Monate sein darf, ist der Oberknüller. (Ist das in D eigentlich auch so..? Historisch könnte man erwarten, dass es in D wenigstens nicht so ist..
Und wenn es dann irgendwann schwierige Zeiten sind (Und das kann ja in Frankreich leicht passieren, wenn man sich die Wahlen 2003 anschaut..) dann kommt raus, dass ich weder echte Deutsche mit der ursprünglich tschechischen Mutter noch Französin bin. Puh! Deswegen habe ich eigentlich was dagegen, dass die Franzosen überhaupt erfahren, dass meine Mutter nicht immer Deutsche war. Aber da komme ich wohl dran vorbei. Dann tragen die das noch irgendwo ein - mit Sternchen. Und dann: religion der Oma: Jüdin. Dann geht's los. Opa: Protestant. Super. Dann bin ich bei den katholischen Franzosen gleich dran. Ich hoffe, das wollen die wenigstens nicht auch noch wissen. Aber Frankreich ist ja laizitätskonform davon hoffentlich nicht betroffen.) Und das alles nur, falls wir mal Kinder bekommen...