Guten Tag ,

wie in meinem Betreff schon grob erwähnt , würde ich gerne in Erfahrung bringen , welche einzelnen Schritte in chronologischer Reihenfolge zu bewältigen sind um schlußendlich ein Visum zur Eheschließung ( "Antrag auf Aufenthaltserlaubnis" ) in Deutschland bei der deutschen Botschaft in Rabat / Marokko beantragen zu können , also quasi eine "Schritt für Schritt Anleitung" der einzelnen Behördengänge - welche Dokumente / Papiere / Nachweise müssen Wo und Wann beantragt / beschafft / eingereicht werden ( Welches Amt / welche Behörde ist die erste Anlaufstelle ? Was kommt dann , wie geht es weiter ..? ) 

Es geht hier um Mann = Deutschland + Frau = Marokko .
Die  Eheschließung ist in Deutschland geplant .
Gibt es da vielleicht irgendwelche Besonderheiten ? Muß etwas unbedingt eingehalten , berücksichtigt oder beachtet  werden bzw. ist etwas besonders wichtig ?

Falls noch zusätzliche Informationen notwendig sind , werde ich diese gerne beisteuern .

( Und bitte keine moralische Bewertung ---> "... denn sie wissen nicht was sie tun ..." trifft hier nämlich nicht zu . Kennenlernphase erfolgreich und alles passt soweit )
Es geht hier rein um den behördlichen Ablauf Schritt für Schritt .

Vielen Dank im Voraus . Mit den besten Wünschen für einen angenehmen und entspannten "Tag der Arbeit"  grüßt recht freundlichst

der Rosenkohlhasser

Schritt für Schritt:

1) Du gehst zum Standesamt und holst Dir eine Liste der benötigten Dokumente sowie eine Beitrittserklärung.

2) Ihr beide besorgt alles, sie unterschreibt die Beitrittserklärung.

3) Du veranlasst die Übersetzung ihrer Dokumente ins Deutsche (www.justiz-uebersetzer.de).

4) Du reichst alles beim Standesamt ein.

5) Das Standesamt leitet das Befreiungsverfahren beim OLG ein.

6) Sie beantragt das Heiratsvisum, die Unterlagen werden an Deine ABH geschickt. Sie benötigt dafür ihr A1-Zertifikat und eine VE für die Zeit zwischen Einreise und Heirat. Die ABH lädt Dich ein.

7) Das Standesamt gibt das Okay (Terminvergabe o.ä.).

8) Du klärst alles mit der Ausländerbehörde.

9) Die Ausländerbehörde stimmt zu.

10) Die Botschaft gibt das Visum.

11) Sie reist ein.

12) Ihr heiratet, sie beantragt ihre AE.

(In der Realität gibt es hier und da eine Schleife im Ablauf, aber Du wolltest ja erst mal eine klare Liste. Diese Liste tut so, als ob alles sofort klappt.)

Das ist individuell sehr verschieden. Manchmal arbeiten Behörden auch parallel, manchmal warten sie erst, bis die Behörde des vorigen Schritts fertig ist.

Beispiel: Nimmt die Botschaft den Visumantrag an, wenn das Standesamt die Unterlagen noch einsammelt und prüft, um schon mal die Sicherheitsprüfung in die Wege zu leiten?

Für Marokko würde ich das Verfahren auf vier bis neun Monate schätzen. Aber die Voraussetzungen, z.B. Vorlage des A1-Zertifikats, sind völlig verschieden.

Zitat:

... mir ist natürlich schon klar , daß es viel zu tun gibt , nicht's von selbst erledigt wird und ich nicht im stillen Kämmerlein sitzen und die Hände in den Schoß legen kann - auch hier nochmal : mir ging es darum einen Einstieg , also sozusagen den ersten behördlichen Ansprechpartner herauszufinden , in diesem Falle das Standesamt meiner Heimatstadt .

Moin moin ,
Zitat:

- jawoll , sie hat das A1-Zertifikat . Den Kurs hat sie erfolgreich im Januar diesen Jahres gleich beim ersten mal bestanden ... und seitdem üben wir regelmäßig und konsequent bei unseren Skype-Meetings und natürlich auch schriftlich per Mail .

Rosenkohlhasser schrieb am 03.05.2013 um 18:11:23:


Letzendlich will das Standesamt legalisierte Urkunden haben. Damit sind sie im deutschen Rechtsraum gültig. Die Legalisierung wird vom deutschen Konsulat durchgeführt. Voraussetzung dafür ist meist eine Vorbeglaubigung/Überbeglaubigung der inländischen marrokanischen Behörde.

Reihenfolge:
Austellung Urkunde --> Überbeglaubigung --> Legalisierung

... so , ein kleines Update zu "meinem Fall" . Ich hatte hier im Forum um Hilfe gebeten zur möglichen chronologischen Reihenfolge für ein "Visum zur Eheschließung"  in Deutschland .
Wir haben nun zusammen Reinhards Punkteliste von 1 bis 7 erfolgreich abgearbeitet und ich habe eigentlich auch ein gutes Gefühl

Am Dienstag , dem 29.10. war dann der Tag gekommen : morgens um 08.15h Ortszeit war sie auf der deutschen Botschaft in Rabat um die Unterlagen für die Beantragung des Visums mit allem nötigen Zubehör abzugeben .

Die erste Amtshandlung war das Einstempelns eines Vermerks nebst Datum daß sie heute auf der deutschen Botschaft erschienen ist , um ein Visum zur "Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis in Deutschland"  zu beantragen .
Nun startete ein männlicher marokkanischer Botschaftsmitarbeiter mit der Einsichtnahme der vorgelegten Papiere .
Der Antrag war vollständig , zweckdienlich und richtig ausgefüllt , alle laut Merkblatt für das Visumsverfahren geforderten Unterlagen / Dokumente waren ebenfalls richtig und vollständig als Originale und Kopien in zweifacher Ausführung zur Hand .
Zum Thema  "Reisekrankenversicherung"  hatte ich ja auch eine Frage gestellt . Ich habe eine solche für einen 3-Monatszeitraum abgeschlossen , der Botschaftsmitarbeiter hat ihr allerdings den Versicherungsschein wieder mit gegeben : " Die Versicherung wäre nicht notwendig gewesen !" 

Dann wurde sie nach einer kurzen Wartezeit von einer Dame aufgefordert , hinter Sicherheitsglas Platz zu nehem .
Es folgte dann ein ca. 30 minütiges Frage und Antwortspiel . Die ersten beiden Fragen : wann sind Sie geboren und sind Sie verheiratet ? wurden noch auf Deutsch gestellt , danach alle anderen Fragen auf Arabisch .

Auf Nachfrage wie lange denn nun ungefähr das Visumsverfahren dauern würde bekam sie die Antwort : "Rechnen Sie mit mindestens 4 bis 6 Wochen , vielleicht auch etwas weniger oder mehr ".
Zum Schluß wurden noch Fingerabdrücke genommen , gegen Aushändigung einer Quittung die Gebühr in Höhe von 675,- Dirham eingezogen und mit den Worten : falls wir ( die Botschaft ) noch fragen haben , werden wir uns telefonisch melden . Auf Wiedersehen .

So , nun liegt der Visumsantrag mit Zubehör bei der deutschen Botschaft in Marokko und wir warten , trinken Tee , hoffen auf baldige positive Nachricht und drücken die Daumen .

Es grüßt recht freundlichst

der Rosenkohlhasser

Das Problem mit der Krankenversichung ist: Als Ehefrau eines Deutschen braucht sie den Nachweis nicht, als Ehefrau eines Ausländern braucht sie ihn, als Verlobte eines Deutschen braucht sie ihn vorübergehend. Und am Schalter sagt man dann schon mal spontan das Falsche.

Sie sollte den Nachweis in der Tasche haben und jederzeit zücken können.