Hallo Ihr Lieben,
ich wende mich heute an Euch in der Hoffnung, dass Ihr noch eine Idee habt.
Am besten fange ich mal von vorne an mit unserer Geschichte: Meine Freundin habe ich vor etwa 8 Monaten in Hamburg kennengelernt. Sie war als Au pair von Kirgistan nach Deutschland gekommen. Nach den 12 Monaten Au pair war sie noch 3 Monate Sprachstudentin und hat durch einen Umzug die Verlängerung nicht hin bekommen. Sie wollte dann ein FSJ nachschieben, aber das klappte auch nicht mehr.
Leider haben wir uns damals zum Ende ihres Aufenthaltes in D nur ein paar Mal getroffen und dachten, wir hätten noch viel Zeit, hatten wir aber nicht. So hielten wir über Telefon und email den Kontakt und ich kümmerte mich um die notwendigen Papiere für ein FSJ im Altenheim, wo sie sich bereits vorgestellt hatte. Dummerweise gingen wir davon aus, dass sie mit nachgewiesener FSJ-Stelle und einer Unterkunft bei mir auch ein Visum bekommen würde. Ich schickte die Papiere zu ihr, sie gab die Unterlagen morgens bei der deutschen Botschaft in Bishkek ab und musste um 15 Uhr zum Gespräch, auf das sie nicht vorbereitet war. Es lief dementsprechend schlecht. Darin ging es die meiste Zeit um den Mann in Hamburg, bei dem sie wohnen könnte – mich. Ich weiß inzwischen auch durch diverse Recherchen in Foren etc., dass wir so ziemlich alles falsch gemacht haben...
Das Visum wurde abgelehnt, weil ein FSJ nicht in ihre Lebensplanung passen würde und sie nicht alle Fragen zum FSJ erschöpfend beantworten konnte. Sie hatte vor ihrem Flug nach Deutschland bereits 4 Jahre lang ein Ingenieurstudium (Kommunikation) ganz erfolgreich betrieben, aber hätte noch 1 Jahr weiter studieren müssen bis zum Abschluss. Hintergrund war damals wohl ihr Freund, der nach Deutschland ging. Meine Freundin hat dann noch eine
Remonstration nachgelegt, die noch ausführlicher abgelehnt wurde.
Nun hat sie einen entsprechenden Vermerk in ihrem Pass, dass Unterlagen in der deutschen Botschaft liegen. Es sieht wohl so aus, dass die deutsche Botschaft in Bishkek die Visa für den ganzen Schengenraum bearbeitet.
Nach dieser enttäuschenden Nachricht haben wir den Kontakt trotzdem intensiv weiter geführt und uns in den folgenden Monaten immer besser kennengelernt, bis wir jetzt im Oktober 2010 zusammen in der Türkei Urlaub gemacht haben, um uns auch „im echten Leben“ als Paar zu versuchen. Trotz einiger Pannen wegen der verschiedenen Mentalität usw. haben die 10 Tage uns gestärkt und wir wollen uns unbedingt wieder sehen, weil wir nun an eine gemeinsame Zukunft glauben. Kirgistan ist mir noch etwas zu früh, zumal das Land für Ausländer im Moment aufgrund der Kriminalität ziemlich heikel ist, am liebsten würden wir uns für einen längeren Zeitraum in Hamburg treffen, wo sie bei mir wohnen könnte. Spätere Heirat sehen wir beide als möglich an, wenn wir den Alltag in Hamburg bestehen.
Am liebsten würden wir dies über einen Sprachkurs zur Vorbereitung eines Studiums machen, aber meine Freundin ist nach dem Fiasko in der deutschen Botschaft der Meinung, dass es keinen Sinn hat, wenn ich sie einlade, für die Unterkunft und finanzielle Absicherung bürge etc.. Ich bin selbständig, könnte das Einkommen für uns beide nachweisen und lebe allein in einer 3 Zimmerwohnung, von daher würde eigentlich alles passen.
Wenn wir uns gar nicht verstehen sollten, kann sie auch zu Freundinnen gehen, die sie noch aus ihrer Zeit in Hamburg kennt. Notfalls könnte auch meine Mutter die Einladung vornehmen, die wohnt etwa 70 km entfernt in Schleswig Holstein, aber da soll meine Freundin am Ende ja nicht wohnen und der Nachname ist nun mal derselbe.
Nach dieser kurzen Erklärung
nun meine Fragen: Wie seht Ihr die Chancen, dass wir ein Visum bekommen für 3 oder lieber gleich 6 Monate, wenn ich den Sprachkurs anzahle? Steigen die Chancen, wenn sie sich bereits von Kirgistan aus um einen Studienplatz (z.B. BWL) bemüht und diesen nachweisen kann? Habt Ihr vielleicht noch eine Idee, wie ich sie zumindest für einige Wochen herholen kann? Normale Einladung sieht wohl noch schlechter aus?
Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße aus Hamburg,
Reiner