travel schrieb am 10.07.2007 um 17:08:30:Zu dem Zeitpunkt der Beschaffung des Ausweisdokuments mit den falschen Angaben, war es (in einem anderen Land) einfach die einfachste Möglichkeit überhaupt an ein Reisedokument zu kommen.
Das haben diese Personen wohl auch so gesehen:
"Im April 2006 erschien im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ein Artikel mit dem Titel "Die Lebenden und die Toten". Darin wurde beschrieben, wie ausreisewillige Bürger der Republik Moldau die Identität verstorbener jüdischer Personen annehmen und sich so die Möglichkeit eröffnen, als Kontingentflüchtling in Deutschland aufgenommen zu werden.
So auch der 31-jährige Alexei A., der im August 2002 mit Ehefrau und zwei Kindern nach Deutschland einreiste und dem Landkreis Gießen zugeteilt wurde. Er und seine Familie erhielten einen unbefristeten Aufenthaltstitel und entsprechende Sozialleistungen. Recherchen der Ermittlungsgruppe in Gießen, des BKA Wiesbaden und der Deutschen Botschaft in Moldau ergaben, dass es sich bei der eingereisten Person um den 35-jährigen Dimitri P. handelt. Bei der Durchsuchung seiner Wohnräume fanden die Beamten Schriftstücke und Urkunden vor, die den Verdacht bestätigten.
Das Ehepaar bestritt Anfangs die Vorwürfe, machte dann aber umfangreiche Angaben zur Sache. Beide berichteten über die ersten Kontakte mit einem ukrainischen Schleuser, die offizielle Scheidung und neue Eheschließung mit den falschen Papieren. Das Ehepaar hatte 10.000 US $ an den Ukrainer gezahlt, der in Moldau lebt. Er hatte durch gute Kontakte sämtliche Papiere für die neue Identität beschafft. Er sitzt zur Zeit in Moldau in Untersuchungshaft. Nach Berechnung der Sozialhilfeträger entstand für die Zeit von August 2002 bis Januar 2007 ein Schaden von über 82.000,- EUR."
Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Gießen