Hallo Leute,

ich habe eine kurze Frage zur Postlaufzeit von der Botschaft zur ABH. Am 21. Mai hat meine Frau in der deutschen Botschaft in Peru das FZF Visum beantragt. Ich war dabei, die Mitarbeiterin war sehr freundlich und es war gar kein Problem, dass ich dabei war. Die Mitarbeiterin sagte uns, dass die Erteilung des Visums ca. 6-8 Wochen dauern wird - so wie in den Merkblättern der Botschaft beschrieben. Wenn wir jedoch Glück mit unserer ABH hätten, könnte sogar die Erteilung in 3 Wochen kommen. Da war die Freude natürlich groß

Letzte Woche waren dann 3 Wochen um und ich rief die ABH mal an. Sehr freundliches und angenehmes Gespräch, doch leider der O-Ton: "Wir haben die Unterlagen noch nicht von der Botschaft bekommen. Bis jetzt ist nur ein Vorab-Fax eingegangen. Die Unterlagen brauchen 3-4 Wochen bis sie bei uns sind."

Nun gehen wir an die fünfte Woche, aber von der ABH höre ich weiterhin nichts. Nach langem Lesen des Forums frage ich mich, ob die Unterlagen wirklich von der Botschaft zur ABH verschickt werden? Ich las hier, dass dies per EDV erfolgt. Unser Fall ist relativ "unkompliziert". Weder meine Frau noch ich sind geschieden. Sie war noch nie in Deutschland...

Vielleicht kann mich jemand aufklären, wie und womit die Unterlagen von der Botschaft zur ABH kommen?!

Viele Grüße
Gregor

P.S. laut der ABH Internetseite leben in meinem Kreis - Stand Januar 2007 - ca. 34000 Ausländer. Ist das viel? wenig?

Die ABH bei uns sagt, der diplomatische "Kurier" von Botschaften zu ABH dauert 4-6 Wochen und es sei allgemein für alle Botschaften so, nicht nur die in "Drittländer". Davor bekämen sie nur Vorankündigung per E-Mail.

Die Botschaften oder Konsulate senden Visaantraege mit dem Diplo-Kurier nach Berlin ins AA.
Diese Kurierverbindung ist 1 x woechentlich oder bei Kleinstvertretungen alle 2 Wochen.
In Berlin wird ausgepackt sortiert und an das BVA in Koeln weitergeleitet,
von dort wird an die ABH weitergeleitet.
Realistischer Zeitaufwand, je nach Antragstellungstermin und Tag des Abganges des Kuriers 2- 3 Wochen.  Kann wohl auch schon mal schneller gehen.
Motto wenn Kurier das Konsulat Freitags verlaesst, sind nur Antraege, die bis spaetestens Donnerstags gestellt wurden, dabei und dann war der Kollege sehr schnell.

Du kannst ja auch bei der Ausländerbehörde fragen, ob Du schon mal irgendwelche Unterlagen beibringen sollst. Ansonsten zum besseren Verständnis: Die Ausländerbehörde bekommt vom BVA lediglich mitgeteilt, das ein Visumsantrag gestellt wurde und muß auf den schriftlichen Antrag mitsamt den Unterlagen von der Botschaft warten. Denn die Angaben in diesem Antrag sind wichtig für die Entscheidung (z. B. ob ein Ausländer schon mal hier gewesen ist, ob der Kinder im Ausland hat, ob er schon mal abgeschoben wurde etc.). Man kann allerdings parallel dazu das, was die Ausländebehörde hier benötigt, schon mal vorlegen, auch auf die Gefahr hin, das es, wenn die Papiere aus dem Ausland da sind, dann doppelt vorliegt. Dann gehts aber auf jeden Fall schneller. Und gelegentliches freundliches Nachfragen schadet auf keinen Fall, dann gerät man auch nicht in Vergessenheit  [fahne=weiss]

Versuch, alles noch vor den Ferien auf den Weg zu bringen, denn wenn Dein Sachbearbeiter dann Urlaub hat, kanns schon mal zu Verzögerungen kommen. Man  merkt nämlich erst, das der Staat sparen muß, wenn man selbst betroffen ist, etwas benötigt und die Sachbearbeiter vom Amt keinen Vertreter haben, der in der Zeit der Abwesenheit die Arbeit macht....

Viel Glück

Bei meiner letzten Nachfrage wollte die ABH erstmal keine Unterlagen. Ich solle einfach warten, bis sie mich anschreiben. Aber wer ist denn schon so geduldig
Deswegen habe ich alle meine Unterlagen ständig in meiner Tasche, so dass ich ggf. schnell dahinflitzen kann.


Na denn, dann will ich Euch mal kurz schildern, wie der Tag heute abgelaufen ist:

Punkt 8 Uhr heute morgen habe ich mir gedacht: "Um 8 Uhr bist du im Office auch noch nicht ansprechbar... soll sich der Mitarbeiter der ABH erstmal einen Kaffee gönnen"

Um 9 Uhr rief ich dann an -> keiner ging dran (Frühtück?  )

Um 9.30 Uhr also nochmal versucht und direkt einen sehr freundlichen Mitarbeiter erwischt. Dieser sagte mir direkt, dass er gerade die Akte zur Seite gelegt hat. Er hat soeben ein Schreiben an mich rausgeschickt. Er hätte sich auch schon gewundert, weil das letzte Schreibe zurückgekommen wäre.

?? Ach nööö... ich bin vor gut einem Jahr 2 Häuser weitergezogen. Wieso er es an die alte Anschrift geschickt hat? Keine Ahnung. Ist jetzt aber auch egal denn:

Der freundliche Sachbearbeiter sagt, er bräuchte von mir:

- übersetzte Originalheiratsurkunde (Botschaft leitete nur die Kopie weiter)
- Meldebescheinigung (wegen der Anschreibenproblematik)
- die letzte Gehaltsabrechnung (keine 3, nur die letzte)

Ich bedankte mich freundlich und legte auf. Danach folgte ein kurzer Blick zu meinem Chef und schon saß ich im Auto

- Einwohnermeldeamt -> Meldebescheinigung abgeholt und direkt die Ehe registrieren lassen. Keine Ahnung was sie da alles gemacht hat, aber sie händigte mir schließlich auch ein paar Formulare aus, die wir für die Anmeldung meiner Frau und die Beantragung der Aufenthaltserlaubnis bräuchten.

Danach bin ich sofort zur ABH gefahren, den freundlichen Mitarbeiter gesucht und auch recht schnell gefunden. Er hatte auch sofort Zeit für mich

Ich händigte ihm die Unterlagen aus, er stempelte die in der Akte vorhandene Heiratsurkunde "Original lag vor" ab, kopierte meine letzte Gehaltsabrechnung, nahm noch die Meldebescheinigung in die Akte und sagte dann zu mir:

"Wenn der Publikumsverkehr heute nicht mehr ansteigt, werden wir noch heute das Fax an die Botschaft mit unserer Zustimmung senden."

Ich bedankte mich ganz herzlich, wünschte ihm ein schönes Wochenende und fuhr glücklich zur Arbeit, wo schon alle meine Kollegen gespannt waren, ob alles gut geht

Und nun schreibe ich Euch und freue mich weiterhin wie ein kleines Kind kurz vor Weihnachten Wenn die Botschaft nun mitspielt, ist meine Frau vielleicht in 1-2 Wochen da

Vielen Dank nochmal an Euch alle
Gregor

Santa schrieb am 22.06.2007 um 12:37:28:


Weißt Du Santa... das ist und war mir sowas von egal, ob die den Gehaltsstreifen sehen wollen oder nicht. Sicherlich ist mir klar, dass dies noch nicht im Gesetz steht, aber wenn die ABH es haben möchte? Ich habe nichts zu verbergen, lebe nicht am Existenzminimum. Soll die Kopie in der Akte sein, meine Frau zu mir kommen so dass wir ein richtiges Eheleben führen können und alle sind glücklich.

Und wenn ich mir das Ganze so vor die Augen führe, vielleicht klappt es ja direkt mit einer 3 jährigen Aufenthaltserlaubnis

Viele Grüße
Gregor

Ich habe gestern erfahren, dass die Unterlagen zum Antrag meiner Partnerin fünf Wochen von der Botschaft bis zur ABH in Berlin unterwegs waren.
Mit der uns von der ABH nun genannten durchschnittlichen Bearbeitungszeit scheint das Überschreiten der für die Untätigkeitsklage relevanten Dreimonatsfrist unvermeidlich.