Grazia
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Beziehung zum Thema Ausländerrecht: Ehegatte von Ausländer/in
Staatsangehörigkeit: deutsch
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Ist doch logisch, dass man bei so einer Befragung nervös ist. Man sitzt einem wildfremden Menschen gegenüber, der persönliche Fragen zur Beziehung mit dem Ehepartner stellt. Allein das ist schon unangenehm. Und das hat nichts damit zu tun, ob man etwas verbergen möchte oder nicht. Mich hat der Sachbearbeiter beispielsweise gefragt, wie viele Gäste auf der Hochzeitsfeier waren. Ich habe geantwortet ca. 30. Darauf sagte er: Ihr Mann hat gesagt, es waren 40, also was denn nun? Als hätte ich die Leute einzeln gezählt und ihnen eine Nummer verpasst, und das bei einer Hochzeit in Afrika, wo jeder reinkommt, der zufällig draußen vorbeigeht. Das macht einfach unsicher, und spätestens an der Stelle war ich sehr nervös und habe mich gefragt, wie diese "Nichtübereinstimmung" wohl ausgelegt wird. Außerdem haben wir hier im Forum ja auch schon diverse Geschichten gelesen, in denen beispielsweise anwesende Dolmetscher falsch übersetzt haben, Antworten im falschen Kontext festgehalten wurden usw. Man ist abhängig von dem jeweiligen Sachbearbeiter, wer da nicht nervös ist, hat wohl ein ziemlich dickes Fell. Bei der Befragung meines Ehemannes in der deutschen Botschaft hat ihn die Sachbearbeiterin gefragt, ob er schonmal in Deutschland war, und als er verneinte, sagte sie: Ich stelle Ihnen die Frage jetzt ein zweites und ein letztes Mal und vielleicht sagen Sie mir jetzt die Wahrheit, waren Sie schonmal in Deutschland? Ich weiß nicht, wie Andere damit umgehen würden, aber mich hat das sehr verunsichert, ich hatte das Gefühl, man glaubt uns von vorne herein nicht, dabei haben wir vom ersten Tag an alle Karten auf den Tisch gelegt und ohne dass uns jemand danach gefragt hätte, die Botschaft darüber informiert, dass wir uns in Italien kennengelernt haben und er dort ausgewiesen wurde. Es ist einfach schwierig, wenn man von vorne herein den Eindruck hat, man müsse sich rechtfertigen, das ist einfach zermürbend und macht mich persönlich ziemlich fertig. Vielleicht sollte das der eine oder andere Sachbearbeiter auch bedenken. Dass man überprüft finde ich richtig und nachvollziehbar, es kommt auf das Wie an. Gruß Grazia
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