Hallo zusammen,
ich möchte mich mal wieder zu Wort melden, wie es mir ergangen ist.
Wer jetzt ganz genau aufgepasst hat, sieht ja was sich bei meiner Staatsangehörigkeit getan hat.
Ich knüpfe mal an den 19.12.2007 an:
Nachdem ich den Einspruch eingelegt habe, ist die ganze Sache über das Konsulat an den obersten serbischen Gerichtshof gegangen und ich habe dann ein gutes Jahr gewartet, ohne jegliche Reaktion von den Serben. Dann hab ich mich am mein LRA gewendet und nachgefragt, welche Voraussetzungen für eine Mehrstaatigkeit gelten.
Die nette Dame hat mir gesagt, dass ich die serbischen Behörden nun am Besten alle 4 Wochen mit Einschreiben Rückschein anschreiben soll, damit eine Entscheidung fällt. Ich hab das auch 2x gemacht, sodass im März diesen Jahres ein Brief vom serbischen Konsul höchstpersönlich kam, mit der Bitte dass ich doch persönlich im Konsulat erscheinen solle.
Das hab ich auch gemacht und er hat mich dann in ein kleines Kämmerlein geführt und mir ein Schreiben mit dem Komentar "Ihr Einspruch wurde abgelehnt, unsere Zusammenarbeit ist hiermit beendet" (sinngemäß) in die Hand gedrückt.
Ok, habe ich mir gedacht, gehst damit mal zum LRA. Die Dame hat mich dann gebeten jeden noch so kleinen Papierfetzen von den serbischen Behörden beglaubigt übersetzen zu lassen und einen Brief aufzusetzen, dass ich alles versucht habe um aus meiner "alten" Staatsbürgerschaft entlassen zu werden. Ausserdem mußte ich noch begründen, warum eine Ableistung des Wehrdienstes im Ausland nicht möglich ist und ich es hinnehme, mehrstaatig zu sein.
Diesen 2 seitigen Brief hab ich dann verfasst und mit allen beglaubigten Übersetzungen eingereicht. Dann nach ca. 6 Wochen kam die Nachricht, dass die Behörden noch ein fachärztliches Zeugnis (laut einem bekannten Anwalt von mir, ist das bei Staatsangehörigkeitsangelegenheiten immer notwendig
) und die letzten 3 Verdienstnachweise notwendig sind.
Dies hab ich dann auch noch nachgereicht. Dann hat es wieder 3-4 Wochen gedauert, bis eine positive Nachricht gekommen ist, so im Stil von "Herzlichen Glückwunsch, ihr Antrag auf Einbürgerung wurde bewilligt". Dann war ich aber zwischenzeitlich noch im Urlaub und dann vorgestern hab ich einen Termin im LRA gehabt.
Dort hat es mich 255,- EUR, und den "Verlust" meines Aufenthaltstitels gekostet und ich hatte die Einbürgerungsurkunde mit einem Händedruck und einem Glückwunsch in den Händen. Ich mußte noch ein paar Zettel unterschreiben, dass ich die deutsche Verfassung beachte etc., aber das war m.E. reine Formsache.
Tja und so bin ich nun deutsch-serbisch und freue mich, dass ich zumindest diese Hürde gemeistert habe.
Ich muß ja sagen, dass mich nichts mehr nach Serbien zieht und ich evtl. irgendwann mal einen erneuten Versuch starte, mich ausbürgern zu lassen.
Aber jetzt kommen schon die nächsten "Unklarheiten".
Wie verhalte ich mich als Mehrstaatler?
- Muß ich immer beide Pässe mitführen? Ich meine, hier in Deutschland ist es klar, dass nur die deutschen Ausweispapiere gelten, aber wie ist es beim Auslandsaufenthalt?
- Wenn ich z.B. eine Reise buche, kann ich mir dann die "günstigere" Staatsbürgerschaft aussuchen?
- Wann muß man die Mehrstaatigkeit angeben? Reicht es wenn ich bei allen behördlichen Anfragen es angebe und wie gesagt z. B. im Urlaub an der Granze den deutschen Pass vorlege?
- Wem muß ich es denn aktuell melden? Bank, Arbeitgeber, Versicherungen?
Im Moment fallen mir keine weiteren Fragen ein!
Danke schonmal für eure Hilfe.
Gruß
Skorpion