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Deutsch-chinesisches Kind mit chinesischem Pass? (Gelesen: 7.082 mal)
Jewel
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Staatsangehörigkeit: deutsch
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20.06.2006 um 20:00:09
 
Ich bin mit einem Chinesen verheiratet (ich bin Deutsche) und manchmal denken wir ja doch mal über zukünftige Kinder nach.

Ich kenne in unserem Bekanntenkreis nur deutsch-chinesische Paare, wo deren Kinder deutsch sind!

Wenn wir nun wollten, dass unsere (ob nun in Deutschland oder China geborenen) Kinder die chinesische Staatsbürgerschaft erlangen, was müssten wir da tun? Wird das kompliziert? Oder warum ist der Nachwuchs normalerweise deutsch??
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Ralf
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Staatsangehörigkeit: oldenburgisch
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Antwort #1 - 20.06.2006 um 20:43:17
 
Jewel schrieb am 20.06.2006 um 20:00:09:
Oder warum ist der Nachwuchs normalerweise deutsch??


Weil nach § 4 Abs. 1 StAG das Kind mit einem deutschen Elternteil automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt, und das unabhängig vom Geburtsort.

Die chinesische Regelung kenne ich leider nicht. Wenn China eine ähnliche Regelung hat, dann erwirbt das Kind auch die chinesische StA. Einige Staaten verleihen ihre StA bei Geburt aber nur automatisch bei Geburt im Inland oder wenn das Kind sonst staatenlos wäre.
Ob ein Antrag auf Erwerb der chin. StA überhaupt möglich ist, müsste bei der chinesischen Auslandsvertretung erfragt werden. Die deutsche StA bleibt bei Minderjährigen davon unberührt (bei Volljährigen würde sie erlöschen).

Ich denke, dies passt besser in die Rubrik für Staatsangehörigkeitsrecht und verschiebe das mal dahin. Zwinkernd
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nixwissen
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Tiananmen - Am 4.6.1989
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Staatsangehörigkeit: Deutsch
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Antwort #2 - 24.06.2006 um 08:48:04
 
Zitat:
NATIONALITY LAW OF THE PEOPLE'S REPUBLIC OF CHINA  

...

Article 3
The People's Republic of China does not recognize dual nationality for Any Chinese national.

Article 4
Any person born in China whose parents are both Chinese nationals and one of whose parents is a Chinese national shall have Chinese nationality.

Article 5
Any person born abroad whose parents are both Chinese nationals and one of whose parents is a Chinese national shall have Chinese nationality. But a person whose parents are both Chinese nationals and have both settled abroad, or one of whose parents is a  Chinese  national  and  has settled abroad, and who has acquired foreign nationality at birth shall  not have Chinese nationality.

...

Article 7
Foreign nationals or stateless persons who are willing to abide by China's Constitution and laws and who meet one of the following conditions may be naturalized upon approval of their applications:
(1) they are near relatives of Chinese nationals;
(2) they have settled in China; or
(3) they have other legitimate reasons.

Article 8
Any person who applies for naturalization  as  a  Chinese  national shall acquire Chinese nationality upon approval of  his  application;  a  person whose application for  naturalization  as  a  Chinese  national  has been approved shall not retain foreign nationality.

Article 9
Any Chinese national who has settled abroad and who has  been naturalized as a foreign national or has acquired foreign nationality of his own free will shall automatically lose Chinese nationality.

...


http://www.fmprc.gov.cn/ce/ceindo/eng/lsqw/t87388.htm

Aus Artikel 5 geht also hervor, daß es so ist wie Ralf vermutet: Das Kind bekommt bei der Geburt in D die chin. Staatsangehörigkeit nicht, da es schon automatisch die Deutsche bekommt.
Die Chinesische gäbe es nur bei einer Geburt in China. Allerdings steht Art.9 dem entgegen und da steht nichts von einer Ausnahme bei Minderjährigen, wie es im deutschen Recht der Fall ist. Was natürlich nicht heisst, daß es so eine Regelung nicht gibt. Wenn Ihr nicht wisst, welche Stelle Ihr in China fragen könntet, dann versucht es doch mal bei der deutschen Botschaft in Peking. In Peking dürften hunderte von deutsch-chinesischen Kindern rumlaufen, somit müsste die Botschaft das eigentlich wissen.
Das spätere Erlangen der chin. Staatsangehörigkeit scheint aber (mit der chin. Abstammung) nicht allzu schwer zu sein, sofern sich das Kind denn später dauerhaft in China niederlassen will. Dabei muß natürlich die Deutsche aufgegeben werden.

Als Chinese braucht man für fast jedes Land der Welt ein Visum und für die meisten Länder ist das auch nicht einfach zu bekommen bzw. teilweise nahezu unmöglich. Als Deutscher hat man praktisch nirgendwo Probleme und einen dauerhaften Aufenthalt in China zu regeln ist auch nicht weiter schwierig. Mit Touristenvisum (reine Formsache) einreisen und wenn man einen Job gefunden hat, wird das Visum in ein dauerhaftes (2 Jahre) umgebaut. In China alles recht einfach, versuch das mal so in D  Schockiert/Erstaunt

Ich würde also mal behaupten, daß die chinesische Staatsangehörigkeit keine wesentlichen Vorteile bringt. Erst recht nicht, wenn dafür die Deutsche aufgegeben werden muß. Spätestens mit 18 müsste sich das Kind ohnehin für eine entscheiden.

Lebt Ihr denn in D oder in China? Oder plant Ihr, (wieder) nach China zu gehen?

Gruß,
Norbert
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Jewel
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Antwort #3 - 25.06.2006 um 12:35:03
 
nixwissen schrieb am 24.06.2006 um 08:48:04:
http://www.fmprc.gov.cn/ce/ceindo/eng/lsqw/t87388.htm

Lebt Ihr denn in D oder in China? Oder plant Ihr, (wieder) nach China zu gehen?

Gruß,
Norbert


Danke für deine Hilfe, Norbert!!
Somit sind wir auf jeden Fall schon mal ein wenig schlauer als vorher
danke

Bisher leben wir in Deutschland, allerdings sind wir ja noch jung und auch unsere berufliche Zukunft ist noch ziemlich offen (mein Mann wird diesen Winter mit seinem 2. Studium fertig - hat dann einen chin. Barchelor-Titel und ein deutsches Diplom).
Da ich von Anfang an offen für alles war, würde ich natürlich mit ihm gehen, wenn er in China ein besseres Angebot bekäme als in Deutschland.
Damit habe ich keine Probleme - ich war schon mehrmals in China und liebe dieses Land mit seinen guten und schlechten Seiten.

Mein Mann hatte auch schon einige Male überlegt, ob er sich nicht in D einbürgen lassen sollte, allerdings "nur" wegen der Reiseprobleme, die wir einige Male schon hatten (wie du ja schon schriebst, ist es für einen Chinesen zum Teil schwierig ein Visum zu bekommen, aber ich als Deutsche brauche meist GAR nix weiter zu machen).
Da wir beide leidenschaftliche Weltreiser sind war dies öfters schon ein kleines Problem.

Mein Gedanke dagegen ist, dass sich die Situation der Chinesen in der Welt zukünftig sicher bessern wird und sie nicht mehr so eingeschränkt sein werden. Eigentlich bin ich sogar der Meinung, dass der deutsche Pass bestimmt irgendwann nicht mehr so viel "wert" ist, wie er es jetzt noch ist. Und China als die aufsteigende Nation wird vermutlich immer mehr an "Wert" dazugewinnen.
Mag sein, dass meine Idee kindisch und falsch ist. Fröhlich

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nixwissen
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Antwort #4 - 25.06.2006 um 12:54:14
 
Hi,

Wenn Ihr Euch offen halten wollt vielleicht mal nach China zu gehen, dann ist das mit der Einbürgerung keine gute Idee. Dann ist er in China Ausländer, mit allen Hindernissen die sich für eine Anstellung in China ergeben. Da er mit einer Deutschen verheiratet ist, sollten Visa für andere Länder doch eigentlich nicht schwer zu bekommen sein, oder?
Ein Kind in China großzuziehen würde ich mir gut überlegen. Das geht mit den Umweltbedingungen los und endet beim miesen oder teuren Ausbildungssystem.

Die Bedingungen für Chinesen werden sich ändern aber das dauert.
Erstmal müssten die 900 Millionen im Hinterland das Niveau der Ostküste erreichen. Momentan ist das BIP/Kopf in China $1.544, in D $35.075, EU etwa $30.000.
Da wird auch bei dem rasanten Wachstum in China noch lange Zeit eine große Lücke klaffen. Es gilt nunmal die Faustformel: Je ärmer das Land, je schwieriger das Visum für ein anderes Land.

Gruß,
Norbert
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Abu
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Antwort #5 - 26.06.2006 um 00:01:16
 
nixwissen schrieb am 24.06.2006 um 08:48:04:
Spätestens mit 18 müsste sich das Kind ohnehin für eine entscheiden.
Wer durch Geburt über seine Eltern die deutsche und eine andere Staatsangehörigkeit erwirbt, muß sich nicht mit 18 für eine entscheiden.

Abu
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Zeppelin
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Antwort #6 - 26.06.2006 um 12:47:55
 
nixwissen schrieb am 25.06.2006 um 12:54:14:
...Wenn Ihr Euch offen halten wollt vielleicht mal nach China zu gehen, dann ist das mit der Einbürgerung keine gute Idee. Dann ist er in China Ausländer, mit allen Hindernissen die sich für eine Anstellung in China ergeben.
Da er mit einer Deutschen verheiratet ist, sollten Visa für andere Länder doch eigentlich nicht schwer zu bekommen sein, oder?


Dies sehe ich auch so. Ein Deutscher AT ist ja fast so gut wie ein Pass.

Gruß,
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Antwort #7 - 26.06.2006 um 14:30:16
 
Zeppelin schrieb am 26.06.2006 um 12:47:55:
Dies sehe ich auch so. Ein Deutscher AT ist ja fast so gut wie ein Pass.


Zumindest sind Reisen in die Vereinigten Staaten so deutlich komplizierter als mit hiesigem Paß.

Gruß, ULF
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Antwort #8 - 26.06.2006 um 15:11:36
 
ulf schrieb am 26.06.2006 um 14:30:16:
Zumindest sind Reisen in die Vereinigten Staaten so deutlich komplizierter als mit hiesigem Paß.

Gruß, ULF




Meine Frau (Nicht-EU-mit NL-Erlaubnis) hat völlig unkompliziert ein multiples Visum für 5 Jahre in die USA erhalten.
Da gibt es durchaus andere (auch europäische) Länder wo die Visabeschaffung weitaus schwieriger ist.


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Antwort #9 - 26.06.2006 um 15:14:46
 
Saxonicus schrieb am 26.06.2006 um 15:11:36:
Meine Frau (Nicht-EU-mit NL-Erlaubnis) hat völlig unkompliziert ein multiples Visum für 5 Jahre in die USA erhalten.

War das kürzlich oder in den 80ern?  grin

Abu
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Saxonicus
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Antwort #10 - 26.06.2006 um 15:17:49
 
Vor ca. 4 Wochen.
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Zeppelin
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Antwort #11 - 26.06.2006 um 15:24:30
 
ulf schrieb am 26.06.2006 um 14:30:16:
Zumindest sind Reisen in die Vereinigten Staaten so deutlich komplizierter als mit hiesigem Paß.

Gruß, ULF


Da habe ich zwar schon anderes gehört / gelesen, aber es ist in der Tat nur "Hörensagen".
Naja, auch die Amerikanischen Behörden sind nicht immer so böse, wie sie manchmal dargestellt werden. Wenn man bei denen ruhigen Gewissens die Karten auf den Tisch legen kann, stellen die sich normalerweise auch nicht quer.
Das ist genau so, wie bei den unseren: "... reden Sie mit uns."

Gruß,
Zeppelin
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