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Ausländerrecht >> EU- und Schengenrecht (inclusive Besuchsaufenthalte) >> kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU https://www.info4alien.de/cgi-bin/forum/YaBB.cgi?num=1236970244 Beitrag begonnen von joska am 13.03.2009 um 19:50:44 |
Titel: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von joska am 13.03.2009 um 19:50:44
Hallo!
Ich habe bei meiner Recherche im Forum noch nicht ganz meinen Fall erkannt, daher muß ich einen neuen Thread öffnen: Kurz: Ich könnte zwar praktisch Problemlos Arbeiten, dürfe aber nicht ALG1 beziehen, denn ich stünde dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung... Jursitisch handelt es sich zwei wohl getrennte Fragen: 1: kann ich ein Arbeitserlaubnis bekommen und 2: wenn nicht, dann kann ich doch ALG1 beziehen ? Mindestens eine muß mit 'ja' beantwortet werden, sonst... Lang: Ich bin Ungar (also recht freizügig, aber Arbeitsmarktszugangsmäßig übergangsgeregelt), bin seit 8. Mai 2005 in Deutschland und war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HUBerlin 1.6.2005-31.12.2008 (=3,5jahre) steuerpflichtig beschäftigt - eine Bewilligungfreie Tätigkeit. "leider"habe ich mich nach einem Jahr auch als Promotionstudent (Doktorand, Postgraduate student) eingeschrieben (wegen Vergünstigungen, etc.), was mir jetzt zu schaden kommt... Ich bin seit 1.1.09 Arbeitslos, aber alle Erkundungen zuvor haben ergeben, daß ich nach 3,5 Jahren Beitragszahlung problemlos Arbeitslosengeld I beziehen kann, um zu überbrücken (leider zu üblich bei Doktoranden). Den Antrag auf ALG1 habe ich nach einer kleinen Diskusion (ist Promotionsstudentenstatus ALG1-hinderungsgrund - s. unten) bei der AAgetur abgegeben. Dann bekam ich eine "Zwischenmitteilung" von der SBin das sie über meinen Antrag "nur Vorläufig entscheiden konnte" denn ich muß eine "EU Arbeitserlaubnis bzw. Arbeitsberechtigung" nachreichen. (was auch immer der Status "vorläufig" dann in der Praxis heißt... erste überweisung hatte ich bekommen, muß ich es evtl zurückzahlen..??) Anruf in der zustandigen Abteilung der AAgentur (recht umgängliche leute!) hat ergeben, dass ich die erforderlichen 3 jahre nicht erfülle - denn von meinen vier jahren war ich während drei jahre als Promotionsstudent eingeschrieben und diese zeiten zählen nur zur hälfte (denn dann war der Zweck meines Aufenthalt die Ausbildung.) Erste frage also: werden Promotionsstudenten in diesem Zusammenhang normalen (undergraduate) Studiengängen wirklich gleichgestellt? Als Doktorand hat man ja schon einmal "fertigstudiert". Der freundliche Herr in der Erlaubnis Abteilung meinte ja, kein unterschied , aber ich hatte den eindruck, so ganz genau versteht er die Unterscheidung nicht. Möglichkeit 1: ist hier versuchen anzugreifen (man munkelt, daß Promotionsstudenten oft in einer juristichen grauzone liegen) Dann den Antrag mit hinweis af den entsprechenden Paragraphen abzugeben. Ein Verschweigen meines Studentenstatus obwohl kurzfristig evtl. praktizierbar, wäre wohl ein unvertretbares Risiko. [ Ich bemerke, dass ich meinen ALG-1 Antrag fast nicht abgeben konnte, weil die junge bearbeiterin und auch ihr nachbar trotz meines gezielter Nachhakens nur die Formel "student->kein ALG1" kannten, aber in der Tat ist der Status promotionsstudent hiervon ausgenommen - und ich war schon beim Aufstehen, aber doch nochmal bei einer weiteren Kollegin nachgefragt - und jaaa, die kannte den unterschied... nochmal knapp davongekommen :-X ] Anders gefragt: ist denn Sozialrecht und Arbeitsrecht wirklich so unterschiedlich geregelt in bezug auf "Promotion" ? Weiter zu möglichkeit 2: Heute mich die Leistungsabteilung aufm Handy angerufen (sic!), die SB meinte, na wenn keine solche arbeitserlaubnis, dann wahrscheinlich auch kein ALG 1, ...denn ich stünde der Deutschen Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Wird aber die SB entscheiden und sie konnte dann nichts verbindliches sagen - und welche Art von erlaubnis Sie meinte, wußte sie wohl selber nicht, ich noch weniger. Aber: bei vorliegen eines Jobangebots kann man für mich eine Arbeitsgenehmigung für diese Tätigkeit stellen und zwar ohne Vorrangprüfung ! . Nämlich (wie mir der freundliche Herr mitgeteilt hat) seit 1. Jänner 2009 wird einem neu-EU bürger mit Hochschulabschluss für eine (i)der qualifikation entsprechende Tätigkeit mit (ii)ortsüblichen arbeitsbedingungen die Arbeitserlaubnis-EU erteilt, ohne dass auch noch die verhaßte Vorrangprüfung erfolgen würde, änderung der Arbeitsgenehmigungsverordnung par. 12b http://www.buzer.de/gesetz/8452/a157221.htm (Also nicht nur für Ingenure, wie bisher, !) Dh. sollte ich arbeiten wollen, wäre das kein problem, aber ALG 1 kann ich nicht beziehen, weil ich keinen "Arbeitsmarktszugang" habe. Möglichkeit 2: Aber wird damit das Argument, nicht hinfällig (auf eine juristisch greifbare weise)? kann ich ggüber der AAgentur erfolgreich damit argumentieren (welcher paragraph?) ------------ Nächste woche wirds spannend, hoffe daß ich hier bis dahin hinweise erhalte. Das raubt mir echt den schlaf, weil ich das thema Geld für die nächsten Monate unter "endlich(!) erledigt" engeordnet habe... Das ALG II - für seine Fans nur Harz IV - darf ich dann vielleicht auch nicht beziehen - und selbst wenn... 400 EUR reichen für meinen ach so EU-freizügigen Lebensstil so nicht ganz... (hatte vorher anderhalbtausend netto) Die leute bei der Arbeitsagentur sind meistens nicht unangenehm (bis auf den Arbeitsmarktberater), aber die linke tentakel hat keine ahung was die rechte und die anderen 5 tun....und man wird, wie man sieht, leicht wegen mangelnder kenntnisse Seitens der Agenturleuten abgewiesen. Ich bedanke mich im Voraus für die Kommentare! jo |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von joska am 13.03.2009 um 21:15:26
So ein langes posting und doch hab ich was vergessen:
für Österreich besitze ich ein sog. "Niederlasungsnachweis", was mir unbegrenzten Zugang zur österr. arbeitsmarkt schafft. Aber ich bezweifle daß das relevant ist. |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von ryka am 13.03.2009 um 21:50:20
Hi,
lass Dir keine grauen Haare wachsen. Hast Du die ARGE gefragt, warum Du dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehst? Möglicherweise weiss die normale SB nicht, wie das abläuft. Ansonsten Einspruch einlegen. Die Ösiberechtigung nützt Dir allerdings in D nichts. |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von joska am 14.03.2009 um 23:12:35 ryka schrieb am 13.03.2009 um 21:50:20:
Sorry verstehe nicht ganz: ARGE= Arbeitsagentur? ( arge-sgb2.de ) Ich bin doch mit denen die ganze zeit im Gespräch. unter "SB" verstehe ich übrigens Sachbearbeiter/in, liege ich damit daneben..? den ausdruck "dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung zu stehen" hat sie im telefongespräch erwähnt, bzw. es stimmt mit meinen vorkenntnissen überein (Ösilandische vorschriften folgen meist den deutschen ähnlicher logik) ryka schrieb am 13.03.2009 um 21:50:20:
Keine grauen haare... naja, ich dachte hier könnte ich qualifizierte meinungen einholen, wie die rechtslage wirklich ist. Sollte mein Fall eindeutig sein, dann ist zumindest diese Sorge weg. Ich denke, ich werde den entsprechenden hinweis der SB faxen und werde damit mir und ihr zusatzaufwand ersparen. Ich muß sowieso noch zB. mit dem "Arbeitsmarktberater" ringen, der mir evtl. die leistung kürzt wenn ich ein Angebot aus hinterwupsburg ablehne(ich bin bereit nach Wien oder Ungarn zu ziehen aber nicht sonstwo)... keine ahnung über das praktische handhaben, jedenfalls brauche ich Leistungen, die weggekürzt werden können, sonst machts ihm ja keinen spaß:-> zumindest paßt mein User-motto perfekt zum ALG ...! Aber halt, in thread " Daueraufenthaltsrecht - welche Vorteile habe ich " lese ich C_Devil schrieb am 24.02.2009 um 23:20:13:
natürlich habe ich auch diese "Freizügigkeitsbecheinigung" aber... Das steht doch im glatten wiederspruch zur Ubergansregelung fur die neuen EU laender: freizugigkeit ja, Arbeitsmarktzugang: naja :) (auch die von mir thread-Anfang zitierte par. 12b haette dann keinen sinn) ? meint ihr wirklich, daß der Mitarbeiter in der Zuständigen Abteilung der AAgentur das nicht wüßte? :o bin jetzt verwirrt. schönen Abend! |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von joska am 16.03.2009 um 13:50:21 joska schrieb am 14.03.2009 um 23:12:35:
OK, das war quatsch, in jenem thread ging es um das "daueraufenthaltsrecht", was man erst nach 5 jahren aufenthalt "erwirbt" - das bezieht sich natürlich nicht auf mich (erst 4 jahre). Ich bitte um weitere Hinweise, Meinungen, und danke im Voraus ! |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von Plim am 16.03.2009 um 13:55:00 Moin, auch wer im Moment keine Arbeitsgenehmigung besitzt, aber theoretisch eine solche bekommen könnte, steht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Daran sollte der Alg 1-Anspruch imho nicht scheitern. |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von schweitzer am 16.03.2009 um 14:23:46 joska schrieb am 13.03.2009 um 19:50:44:
Inzwischen wäre es wahrscheinlich sogar, allerdings im Ermessenswege möglich, dass Du jede Tätigkeit ohne Vorrangprüfung ausüben könntest - siehe dazu § 9 BeschVerfV: Zitat:
Aber eigentlich ist es noch einfacher, denn Dir müsste auf Antrag von der Arbeitsagentur eine Arbeitsberechtigung-EU erteilt werden können, denn es gilt das hier. (Blaues bitte klicken!) Du stehst damit dem Arbeitsmarkt uneingeschränkt zur Verfügung und hast somit auch Anspruch auf die Zahlung von ALG I. =schweitzer= |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von joska am 16.03.2009 um 18:23:16 schweitzer schrieb am 16.03.2009 um 14:23:46:
Vielen Dank für den Hinweis! Das wäre wundervoll aber... aber gibt C_devil unter "das hier" nicht an, das Arbeitsgenehmigungsverordnung - ArGV § 12 a (1) zu zitieren....? oder mißverstehe ich was? jedenfalls ist in der aktuellen version von 12-monatige Zulassung zum Arbeitsmarkt keine spur (habe im i4a gesetzesarchiv nicht das passende gefunden): www.buzer.de/gesetz/5454/a74828.htm - ganz unabhängig davon hat mich der freundliche herr von der beschäftigungsgenehmigungserteilungsabteilung der Arbeitsagentur gerade auf ArGV § 12 b hingewiesen, unwahrscheinlich daß er 12a nicht kennt. Aus welchem Paragraphen das von ihm angegebene erforderliche 3 jahre Aufenthalt (aber als nichtstudent, s. ganz oben) für die Arbeitserlaubnis kommt weiß ich im moment auch nicht. schönen tag noch... |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von C_Devil am 16.03.2009 um 20:37:06 Plim schrieb am 16.03.2009 um 13:55:00:
Sehe ich zwar auch so, aber leider teilen die Kollegen des Alg I-Bereiches die Auffassung nicht. Auf gezieltes Nachfragen bekomme ich folgende Antwort: "Keine Arbeitsberechtigung in der Hand - keine Verfügbarkeit - kein Alg I." Wobei ich - ganz persönlich - das Gefühl habe, dass die Problematik einfach noch nicht oft genug aufgetreten ist, damit da eine grundsätzliche Klärung erfolgt. joska schrieb am 16.03.2009 um 18:23:16:
Ich sehe nicht, inwieweit dir § 12b ArGV für die Durchsetzung eines Alg I-Anspruches weiterhelfen sollte :-? Dabei geht es um die Erteilung einer Arbeitserlaubnis-EU (AE-EU) ohne Vorrangprüfung, die aber an einen Arbeitgeber gebunden ist, nicht aber um die Erteilung einer Arbeitsberechtigung-EU (AB-EU). Im Klartext: Du erhälst eine AE-EU im Rahmen des § 12 b ArGV, dann entfällt jedoch die Notwendigkeit für Alg I, da du einen Job hast. schweitzer schrieb am 16.03.2009 um 14:23:46:
§ 12 a ArGV (hier DA 2.9.811) trifft hier leider auch nicht zu, da Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter nicht die Voraussetzung der 12-monatigen Zulassung zum Arbeitsmarkt erfüllen. Zitat:
joska schrieb am 16.03.2009 um 18:23:16:
Das begründet sich auf § 9 Abs. 1 Nr. 2 BeschVerfV, der im Rahmen des Günstigkeitsprinzips (§284 Abs. 6 SGB III) analog für Staatsangehörige aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten anzuwenden ist. joska schrieb am 16.03.2009 um 18:23:16:
Hier findest du alle Gesetze und dazugehörige Durchführungsanweisungen der Bundesagentur für Arbeit [guck=guck.gif] Gruß C_Devil |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von joska am 16.03.2009 um 21:36:41
Vielen Dank für die Kommentare!
C_Devil schrieb am 16.03.2009 um 20:37:06:
Danke!! und im § 9 Abs. 1 Nr. 2 BeschVerfV steht drinnen: " 3) Auf die Aufenthaltszeit nach Abs. 1 Nr. 2 werden Zeiten eines Aufenthaltes nach § 16 des Aufenthaltsgesetzes nur zur Hälfte und nur bis zu zwei Jahren angerechnet " genau das habe ich nicht gewusst als ich mich als promotionsstudent eingeschrieben habe - sonst hätte ich es nicht getan! denn notwendig ist es nicht, viele tun das erst kurz vor dem abschluss. Aber gerade deswegen hoffe ich, daß doktoratstudien nicht unter "§ 16 des Aufenthaltsgesetzes " fallen? http://www.buzer.de/gesetz/4752/a65949.htm Kennt jemand dafür Anhaltspunkte, die die Arbeitsgenehmigungsabteilung der AAgentur evtl. überzeugen würde? Was passiert sonst? nach einer gewissen Wartefrist wird mir der "vorläufige" Anspruch entzogen... Muß ich dann die erhaltenen anderhalb monatsleistungen auch noch zurückzahlen ?? (obwohl ich echt nichts dafür kann, dass das problem erst jetzt rauskommt, ich habe ja schon im sommer wegen Anspruch gründlich nachgefragt...) Ich vermute nähmlich, daß C_Devil schrieb am 16.03.2009 um 20:37:06:
nicht so klingt, als ob ich mit einer kleinen berufung oä. so einfach durchkommen würde... Dann darf ich einen ähnlichen hürdenlauf wegen ALG II machen, (hab's mir noch nicht angeschaut), vielleicht hab ich ähnliche probleme. :-[ trotzdem vielen Dank! |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von C_Devil am 17.03.2009 um 08:24:00
Hey joska,
joska schrieb am 16.03.2009 um 21:36:41:
Ich bin kein Leistungsrechtler, weder für Alg I noch für Alg II - daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr ;), aber wenn ich mir die Anspruchsvoraussetzungen für Alg II so ansehe, dann heißt es in § 7 Abs. 1 Nr. 2 SGB II: Leistungen nach dem SGB II erhalten Personen, die erwerbsfähig sind. Die Erwerbsfähigkeit wird nach § 8 SGB II wie folgt definiert: Abs. 1: Erwerbsfähig ist, wer nicht wegen Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande ist, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens 3 Stunden täglich erwerbstätig zu sein. Abs. 2 - und hier liegt der Haken: Im Sinne von Abs. 1 können Ausländer nur erwerbstätig sein, wenn ihnen die Aufnahme einer Beschäftigung erlaubt ist oder erlaubt werden könnte.* Wie die Alg II-Leistungsträger die Aussage "oder erlaubt werden könnte" im Einzelnen definieren, kannst du vermutlich nur mit deinem Ansprechpartner vor Ort klären. *Das bestätigt die gestrige Aussage von Plim, findet sich aber nur im SGB II (Alg II). Plim schrieb am 16.03.2009 um 13:55:00:
Die Regelungen zur Verfügbarkeit bei Alg I werden in § 119 SGB III aufgeführt - eine so konkrete Aussage wie oben ist dort nicht enthalten. Ich würde mit der SB sprechen und mal konkret unter Hinweis auf § 8 Abs. 2 SGB II nachhaken, ob es eine entsprechende Regelung nicht auch für Alg I gibt - ich finde, einen Versuch ist's auf alle Fälle wert. Gruß C_Devil |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von joska am 17.03.2009 um 17:57:12 C_Devil schrieb am 17.03.2009 um 08:24:00:
Danke für den wertvollen Hinweis !! ich habe allerdings keinen direkten Kontakt zu meiner SB (ich wurde zwar von der leistungsabteilung angerufen aber die hat mir das auch gesagt), ich kann Ihr das aber E-mailen und Faxen. aber vielleicht weiß jemand zum anderen punkt etwas? wenn ich nämlich § 16 des Aufenthaltsgesetzes (s. link) anschaue, hab ich echt nicht das gefühl dass das auf mich bezieht (zB. war ich a schon ein jahr da als ich mich eingeschrieben habe): joska schrieb am 16.03.2009 um 21:36:41:
Aber natürlich wenn die Mitarbeiter der Agentur das Gesetz so frei auslegen können/wollen, wie im Janus' Fall, dann fällt alles drunter...:-( http://www.info4alien.de/cgi-bin/forum/YaBB.cgi?num=1226920358/2#6 (letzter absatz) Und falls jemand Erfahrungen oä. hat, was passiert wenn sie (m)einen "vorläufig" bewilligten Anspruch Doch zurückziehen (wie lange es dauert, muß ich zurückzahlen oder nicht) bin ich natürlich extrem dankbar. Danke nochmal!! joska |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von C_Devil am 18.03.2009 um 11:27:52
Hey joska,
C_Devil schrieb am 17.03.2009 um 08:24:00:
Kurzes Update: Habe gerade genau den gleichen Fall (Ablehnung Alg I aufgrund fehl. Verfügbarkeit) im Rahmen des Widerspruches auf den Tisch bekommen und auch mit meiner Widerspruchsstelle darüber gesprochen. Die Tatsache, dass du derzeit keine AE-EU hast, hat nicht automatisch zur Folge, dass du aufgrund fehlender Verfügbarkeit kein Alg I beziehen kannst. Gib mal deiner SB einen kleinen Hinweis auf die DA 3.1.4.1 zu § 119 SGB III, insbesondere auf die Abs. 3 & 4. Zitat:
Demnach sollte es jetzt kein Problem mehr darstellen, dass deine Agentur deinen Alg I-Anspruch befürwortet [smiley=thumbsup.gif] Plim schrieb am 16.03.2009 um 13:55:00:
Womit deine Auffassung bestätigt ist ;) Gruß C_Devil |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von joska am 06.04.2009 um 18:45:47
Hallo nochmal ! Entschuldigt die Lange Abwesenheit!
Zuallererst riesengroßer Dank an C_Devil, es hat funktioniert. Ich mußte zwar nochmal extra anrufen, denn emails lesen ist wohl nicht einfach, aber dann hat die Leistungsabteilung netterweise zurückgerufen uund seitdem habe ich auch den Bescheid! Vielen Dank an alle Kommentatoren :) lG joska ps. darf ich nun in meinen lebenslauf "experte in ausländerfragen" eintragen..? :) |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von C_Devil am 06.04.2009 um 19:06:23 joska schrieb am 06.04.2009 um 18:45:47:
Immer wieder gerne, freut mich, dass ich dir helfen konnte. Ach ja, danke für die Rückmeldung :paletti |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von gc am 06.04.2009 um 22:17:02
... bin ja ziemlich erschrocken, was die Arbeitsagentur da so behauptet hat:
1. Eine sozialversicherte Beschäftigung als wiss. MA über mehr als 12 Monate erfüllt zweifellos auch die Voraussetzungen der 12-monatigen Arbeitsmarktzulassung nach der Beitrittsakte (und damit für die Arbeitsberechtigung EU nach § 12a ArGV). Wenn in der DA der Arbeitsagentur dazu tatsächlich was anderes stehen sollte, wäre das schon ein ziemlich schwerwiegender Verstoß gegen das EU-Recht! 2. Eine sozialversicherte Tätigkeit als wiss. MA über mehr als 24 Monate erfüllt auch die Voraussetzungen des § 9 I Nr. 1 BeschVerfV und damit der auch unbeschränkten Arbeitsberechtigung sogar für Drittstaater (somit erst recht für die Arbeitsberechtigung EU nach § 12a ArGV!). 3. Fehlende Verfügbarkeit fürs ALG II darf nach der dazu einschlägigen Rspr. des BSG auch bei Drittstaatern mit fehlender Arbeitserlaubnis erst nach 12monatigen intensiven, aber vergeblichen Vermittlungsbemühungen der Arbeitsagentur angenommen werden. > Aus jedem der Punkte 1. bis 3. für sich genommen folgt ein Anspruch auf ALG I! > Aus den Punkten 1. und 2. folgt jeweils auch ein Anspruch auf die Arbeitsberechtigung EU für Tätigkeiten jeder Art, die Du jetzt - zusätzlich zum ALG I - ebenfalls bei der Arbeitsagentur beantragen solltest! |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von gc am 06.04.2009 um 22:48:18
... muss mich korrigieren, sollte eben heißen:
3. Fehlende Verfügbarkeit fürs ALG I ( nicht: ALG II ! ) darf nach der dazu einschlägigen Rechtsprechung (Rspr). des Bundessozialgerichts (BSG) auch bei Drittstaatern mit fehlender Arbeitserlaubnis erst nach 12monatigen intensiven, aber vergeblichen Vermittlungsbemühungen der Arbeitsagentur angenommen werden. und zu 2: 2. Eine sozialversicherte Tätigkeit als wiss. Mitarbeiter über mehr als 24 Monate erfüllt auch die Voraussetzungen des § 9 I Nr. 1 BeschVerfV und damit der auch unbeschränkten Arbeitsberechtigung sogar für Drittstaater (somit erst recht für die Arbeitsberechtigung EU nach § 12a ArGV!). Für die Zweijahresfrist des § 9 I Nr. 1 BeschVerfV ist die Einschreibung als Student kein Hindernis! Anders ist es nur bei der Dreijahresfrist des § 9 I Nr. 2 BeschVerfV, wo zusätzlich § 9 III zu beachten ist. gc |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von Plim am 07.04.2009 um 10:28:35 *hust* (2) Auf die Beschäftigungszeit nach Abs. 1 Nr. 1 werden nicht angerechnet Zeiten (...) 3. einer Beschäftigung, für die der Ausländer auf Grund dieser Verordnung, der Beschäftigungsverordnung oder auf Grund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung von der Zustimmungspflicht für eine Beschäftigung befreit war. --- Arbeitsgenehmigungs- bzw. zustimmungsfreie Beschäftigungen werden auf die Frist des § 9 (1) Nr. 1 BeschVerfV nicht angerechnet. Nur so am Rande... |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von gc am 07.04.2009 um 19:06:54
o.k., danke für den Hinweis, das hatte ich übersehen, § 9 BeschVerfV geht hier also nicht (da zustimmungsfreie Beschäftigung nach § 5 BeschV zugrundeliegt), bleibt aber der Anspruch auf die Arbeitsberechtigung EU nach § 12a ArGV...
gc |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von C_Devil am 08.04.2009 um 09:09:42 gc schrieb am 06.04.2009 um 22:17:02:
Och, wenn ich dich verschreckt habe, tut mir das ganz furchtbar leid... gc schrieb am 07.04.2009 um 19:06:54:
...ich kann mich aber nur wiederholen: Die Beschäftigung als wissenschaftlicher Mitarbeiter ist keine Beschäftigung, die nach 12 Monaten einen Anspruch auf eine Arbeitsberechtigung begründet !! gc schrieb am 06.04.2009 um 22:17:02:
Fällt dir igendwann auch mal ein anderer Vorwurf ein - es wird langsam langweilig :gähn: Zu finden in § 9 Nr. 8 ArGV - näher beschrieben in der folgenden DA: Zitat:
Demnach wird es bei keiner Agentur eine Arbeitsberechtigung geben. Gruß C_Devil |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von C_Devil am 08.04.2009 um 09:41:02 gc schrieb am 06.04.2009 um 22:17:02:
Ergänzend zu meiner Antwort nochmal der Hinweis hierauf: http://www.info4alien.de/cgi-bin/forum/YaBB.cgi?num=1235500400/9#9 |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von gc am 18.04.2009 um 10:14:28 C_Devil schrieb am 08.04.2009 um 09:09:42:
Zumindest ein Gespür dafür, das so eine DA nicht allein das Maß aller Dinge ist, auch mal fehlerhaft und und an der von dir zitierten Stelle europarechtswidrig sein dürfte, könntest du doch auch Mitarbeiterin der Arbeitsagentur entwickeln? Europarecht (hier: Beitrittsvertrag, EuGH Definitition Arbeitnehmer) geht nun mal vor Gesetz, Gesetz geht vor VO, VO geht vor DA. Ich bleibe dabei: Auch ein wiss. Mitarbeiter ist ein am Arbeitsmarkt tätiger Arbeitnehmer. Das sieht auch die Sozialversicherung so. Die DA ist an der Stelle nun mal leider falsch. Der Anspruch auf die Arbeitsberechtigung EU kann und sollte hier daher ggf. eingeklagt werden. gc |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von Tippi am 18.04.2009 um 10:55:58 gc schrieb am 18.04.2009 um 10:14:28:
Deine Post sind auch ohne persönliche Angriffe lesenswert. Bitte unterlasse solche Bemerkungen. Gruß Tippi |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von C_Devil am 18.04.2009 um 11:59:37 gc schrieb am 18.04.2009 um 10:14:28:
Im Hinblick auf die NUB werde ich mit dir nicht über die DA diskutieren. Zitat:
Und übrigens, deine immer wieder angebrachten persönlichen Angriffe tangieren mich in keinster Weise. Für mich zeugt deine Einstellung eher davon, dass du wohl ein grundsätzliches Problem mit der Agentur, vielleicht aber auch nur mit mir hast. |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von tapir am 18.04.2009 um 12:34:28 C_Devil schrieb am 18.04.2009 um 11:59:37:
Die DA ist keine Rechtsvorschrift, sondern eine dienst- bzw. arbeitsrechtliche Anweisung der Bundesagentur an ihre Beschäftigten. Von daher sind Diskussionen darüber, ob DA-Inhalte mit den Rechtsvorschriften übereinstimmen oder nicht, schon nötig... |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von C_Devil am 18.04.2009 um 14:08:01 tapir schrieb am 18.04.2009 um 12:34:28:
Dann diskutiert euch von mir aus 'nen Wolf darüber - künftig ohne mich, denn ich halte diese Diskussion zumindest an dieser Stelle für wenig sinnvoll. |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von tapir am 18.04.2009 um 14:15:30 C_Devil schrieb am 18.04.2009 um 14:08:01:
Das sagtest Du letztes Jahr auch schon, als es um die seinerzeit noch in der DA enthaltenen Irrtümer zum Thema Daueraufenthaltsrecht und Arbeitsmarktzugang ging. Nachdem das Thema hier ausgiebig behandelt worden war und einige Betroffene sich an verschiedene Stellen gewandt hatten, wurde die DA geändert. Frag mal diejenigen, die bei Euch Prozesse führen, was ein Richter sagt, wenn die Bundesagentur sich in einem Prozess auf die DA beruft. Der lächelt müde, at best. Vor diesem Hintergrund ist kaum nachvollziehbar, wieso eine substantiierte Auseinandersetzung mit der Frage, ob die DA die Rechtslage richtig wiedergibt, nicht "sinnvoll" sein soll. |
Titel: Re: kein ALG 1 oder Arbeitsgenehmigung nach 3.5 J Anstellung aus neuEU Beitrag von gc am 18.04.2009 um 14:56:57 C_Devil schrieb am 18.04.2009 um 14:08:01:
Ich könnte mir denken, dass unsere Diskussionen hier - ggf. kombiniert mit Eingaben der Betroffenen an zuständige Stellen z.B. bei Bundestag, Bundesregierung bzw. der EU - zu einer Änderung der Praxis der BA und der DA auch in diesem Punkt führen werden. Ich halte solche Diskussionen hier deshalb sogar für äußerst sinnvoll, zumal damit dann nicht nur joska geholfen wäre ;-) Schließlich geht es uns hier um eine ganz konkrete Behördenpraxis in einer ganz bestimmten Fallkonstellation, keineswegs allgemein um die Verfassungsmäßigkeit des Ausländerrechts als solchem oder ähnlich allgemeines Gelabere. gc |
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